Feb 19, 2014 - Die Separatisten holen auf. So unwirklich das Szenario aus ausländischer Sicht anmuten mag: Great Britain könnte tatsächlich zu Little England zusammenschrumpfen und die Zugbrücken nach Europa hochziehen. Meinungsumfragen zeigen regelmäßig, dass mehr Briten gegen die EU als für sie stimmen. Kramsach – „Welcome to little England“ Englisch-Spielgruppe (4 – 6 Jahren). Spielen, lernen und gemeinsam Spaß haben in englischer Sprache. Die Kinder bekommen die Möglichkeit in kreativen Spielen, gemeinsamen Singen und Tanzen die englische Sprache kennenzulernen. Alltagsbegriffe aus den Bereichen Essen. Paul Bennett war früher selbst Soldat - heute betreibt er das kleine Lebensmittelgeschäft 'Little Britain' an der Bielefelder Straße in Sennelager. Er will bleiben, auch wenn die Soldaten abziehen.| © FOTO: REINHARD ROHLF Paderborn. Nicht nur für die Paderborner kam die Nachricht über den Abzug der britischen Armee unterwartet, sondern auch für die Briten selbst. Britische Lebensmittelgeschäfte und Pubs machen sich Sorgen um ihre Umsätze – und darum, dass gerade der Ortsteil Sennelager zur Geisterstadt werden könnte. Little England MünchenAuf der einen Seite das riesige Kasernengelände, auf der anderen viele britische Pubs und Geschäfte. Die Bielefelder Straße trägt eindeutig einen englischen Stempel – noch. Bei den Kunden von Paul Bennett war der Truppenabzug bis 2020 gestern Thema Nummer eins. Bennett, selbst früher Soldat gewesen, verkauft heute in seinem Geschäft britische Lebensmittel. Von der Nachricht, dass die Kasernen in Deutschland schon in den nächsten zehn Jahren geräumt werden sollen, wurde er 'komplett überrascht'. Dass dieser Zeitpunkt kommen würde, war ihm klar. Dass die Briten nun schon in zehn Jahren die Stadt verlassen sollen, damit hatte er nicht gerechnet. Er weiß: 'Viele in Paderborn leben von den Briten.' Bennett glaubt, dass die ganze Stadt ein Problem haben werde, sobald die Soldaten abgezogen wurden, denn sie 'haben eine starke Einkaufskraft'. Das Geld werde nicht nur in Supermärkten, auch in der Gastronomie und bis hin zu den Taxiunternehmen fehlen. Das glaubt auch Brigitte Brayshaw. Sie betreibt mit ihrem Mann ein Pub an der Bielefelder Straße. Die Gäste seien zu 70 bis 80 Prozent Engländer. 'Deshalb sind wir sehr betroffen', sagt Brayshaw und fügt hinzu: 'Wir haben keine Ahnung, was dann aus uns werden soll.' Paul Bennett will seinen kleinen Laden auch noch nach dem Abzug betreiben. 'Meine Chancen zu überleben sind okay', glaubt er. Denn zu seinen Kunden gehören vor allem Ex-Soldaten, aber auch viele Deutsche. Little England RösrathOb Robert Kulczycki in Paderborn bleibt, weiß der Ex-Soldat noch nicht genau. Dabei ist er seit 1974 in Deutschland. Er glaubt, dass seine Landsmänner schon bis 2015 aus der Paderstadt verschwunden sein werden. 'Und wenn sie gehen, dann hat sich mein Freundeskreis mehr als halbiert.' Sorgen machen sich Bennett und Kulczycki auch, dass Sennelager zu einer Geisterstadt werden könnte. 'Denn wenn sich die Army zurückzieht, dann gehen viele Leute mit.' Dass davon auch viele Zivilisten betroffen sind, ist beiden bewusst. Mehreren tausend Menschen drohe dann die Arbeitslosigkeit, sind sie sich sicher. 'Das wird dann wie ein Domino-Effekt', sagt Kulczycki, der sich wundert, dass so viel Geld in die Kasernen gesteckt wurden, die dann leerstehen sollen. 'Aber wir werden das Beste daraus machen', sagt Bennett. Die Kommentarfunktion für diesen Artikel ist deaktiviert. Nw.de bietet Ihnen unter vielen Artikeln und Themen die Gelegenheit, Ihre Meinung abzugeben, mit anderen registrierten Nutzern zu diskutieren und sich zu streiten. Nw.de ist jedoch kein Forum für Beleidigungen, Unterstellungen, Diskriminierungen und rassistische Bemerkungen. Deshalb schalten wir bei Artikeln über Prozesse, Straftaten, Demonstrationen von rechts- und linksradikalen Gruppen, Flüchtlinge usw. Die Kommentarfunktion aus. Näheres dazu lesen Sie in unseren und in dem im Forum der NW. Man mag es nicht glauben: Ausgerechnet Großbritannien, europäisches Heimatland der Pragmatiker und Materialisten, ist drauf und dran, sich zwei schwere Wirtschaftsschocks selbst zuzufügen – ohne Not und äußeres Zutun. Zusammengenommen, würden sie Europas drittgrößte Volkswirtschaft erbeben lassen.
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May 2019
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